Am 19.11.2017 folgten 14 Mitglieder der Jagdhundestaffel Oberes Feistritztal der Einladung der Bayerischen Staatsforste zu einer Drückjagdwoche in den bayerischen Spessart.
Die Einladung erfolgte Dank der bereits mehrjährigen Verbindung unserer Mitglieder Ingrid und Franz Burgstaller zu den Förstern der Bayerischen Staatsforste, im Besonderen zu Gottfried Baumeister und seinem Team, die gemeinsam schon mehrere Jagden in dieser Form organisiert und durchgeführt haben.

Die gesamte Gruppe bestand aus etwa 65 Hundeführern aus allen österreichischen Bundesländern, der Schweiz und dem südlichen Deutschland.
Zum Einsatz kamen dabei vor allem Deutsche Wachtelhunde, sowie Terrier und Bracken für die Arbeit vor dem Schuss, sowie Schweißhunde für die Arbeit nach dem Schuss.

In dieser Woche konnten wir wirklich hervorragende Hundearbeit beobachten, mit Freude und Freunden jagen und nicht zuletzt die jagdlichen Fähigkeiten unserer eigenen Hunde, vorallem der noch wenig erfahrenen, verbessern.

Die Jagdhundestaffel war dabei mit folgenden Hunderassen vertreten:

5x Deutscher Wachtelhund
2x Alpenländische Dachsbracke
2x Brandlbracke
1x Tiroler Bracke
1x Steirische Rauhhaarbracke
1x Deutscher Jagdterrier
1x Parson Russel Terrier
2x Deutsch Langhaar
1x Bayrischer Gebirgsschweißhund

Alle beteiligten Hunde haben die Jagden, bis auf einige kleinere Blessuren, unbeschadet überstanden.
Kleine Verletzungen der Hunde wurden vor Ort durch einen Veterinär, der sich unter den Jägern befand und eine mobile Ordination mit sich führte, versorgt. Dafür ein herzliches Dankeschön an Siegfried!
Ein Hund wurde vorsorglich in einer Tierklinik behandelt und wird bald wieder voll einsatzfähig sein.

Ablauf: Die Anreise erfolgte am Sonntag und dauerte etwa 7 Stunden, wonach wir unser Quartier im Wiesthalerhof in der Gemeinde Wiesthal bezogen.
Danach erfolgte die Bekanntgabe der Abläufe für die kommenden Jagdtage im Gasthof "Die frische Quelle" in der Nachbargemeinde Habichsthal. Alte Bekannte wurden begrüßt, neue Bekanntschaften geschlossen, und so fand der Abend einen geselligen Ausklang.

Gejagt wurde am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag. Mittwoch wurde bedingt durch einen kirchlichen Feiertag, dem Buß-und Bettag, der in Bayern zu den jagdfreien Tagen zählt, pausiert.
Das Wetter hat es in dieser Woche leider nicht allzu gut mit uns gemeint, sodass mehrere Jagden bei teilweise starkem Regen, aber dennoch mit guter Strecke, stattfanden.

An allen Jagdtagen traf sich die gesamte Jagdgesellschaft an einem Sammelplatz, wo von jedem Teilnehmer Jagdschein und Schießkinonachweis kontrolliert wurde und eine Einteilung der Jäger in Anstellergruppen, sowie in Standschnaller und Durchgehschützen erfolgte.
Anschließend erhielten wir detaillierte sicherheitstechnische Anweisungen und genaue Instruktionen zum Ablauf der Jagd. Dabei wurde rasch klar, dass hinter diesen Jagden eine perfekte Organisation steht und nichts dem Zufall überlassen wird.
Hut ab vor den Organisatoren!

Die Jagd erfolgte nach genauen Vorgaben, wobei an vorderster Stelle Sicherheit von Jäger und Hund, Tierschutz und Gewinnung von Wildbret und nicht die Anzahl des erlegten Wildes stand.
Gejagt wurde auf Schwarzwild, natürlich ohne führende Bachen, ansonsten aber ohne Einschränkung, weibliches Rotwild und Kälber, weibliches Rehwild und Kitze. Raubwild wurde geschont. Die Freigaben wurden an allen Jagdtagen eingehalten, ebenso der Grundsatz "Jung vor Alt" (Muttertierschutz).
Die Reviere selbst bestanden aus reich strukturierten Mischwäldern mit hohem Buchenanteil, und sichtbar hohem Schwarzwildbestand, was durch viele Fährten, Wechsel und Fraßplätze unschwer zu erkennen war.
Nach der Fahrt ins Revier und dem Anstellen der Schützen erfolgte an jedem Tag jeweils ein Trieb von 2 1/2 Stunden Dauer. Das gesamte Jagdgebiet wurde dabei in Flächen von etwa 40 bis 180 ha unterteilt, welche jeweils von 1 - 3 Durchgehschützen beunruhigt wurde.
Dabei wurden Dickungen, Verjüngungsflächen und andere Einstände oft mehrmals pro Trieb durchgetrieben um das Wild in Bewegung zu halten. Von den Durchgehschützen wurden dabei kranke und von den Hunden gestellte Stücke per Fangschuss oder Blankwaffe erlegt. Dazu kamen die Stöberhunde der Standschnaller, die sicherlich einen Großteil der Beunruhigung erledigten. Die Mitglieder der Jagdhundestaffel kamen dabei Großteils als Durchgehschützen zum Einsatz.
Als Beginn und Ende der Jagd wurde jeweils ein Zeitpunkt definiert. Danach erfolgte das Sammeln der Jäger und das zentrale Aufbrechen der Strecke am vorgegeben Sammelplatz. Das Aufbrechen und Versorgen des erlegten Wildes erfolgte meist durch ein eigenes Team und nach sehr hohen hygienischen Standards. Dann wurden die Brüche verteilt und die Strecke verblasen.
Am Sammelplatz wurden Speisen und Getränke gereicht und auch lustige und informative Gespräche mit einheimischen und auswärtigen Jägern geführt - was bekanntlich auch einmal länger dauern kann.
Der Schüsseltrieb erfolgte abends in einer Gaststätte bzw. in einem Jagdhaus des Forstamtes (mit dem typischen Essen einer deutschen Jagdgesellschaft - Erbsensuppe).

Innerhalb dieser Woche konnten 122 Stück Schwarzwild, 3 Stück Rotwild und 61 Stück Rehwild zu Strecke gebracht werden.

Wir bedanken uns nochmals bei Ingrid & Franz Burgstaller, sowie Gottfried Baumeister und seinem Team von den Bayerischen Staatsforsten für die Einladung und die hervorragende Organisation.

Des weiteren möchten wir uns bei allen Teilnehmern für die disziplinierte Jagd, die ausgezeichnete Hundearbeit und die lustigen und geselligen Schüsseltriebe bedanken, bei denen wir neue Kontakte knüpften und neue Freunde und Mitglieder gewinnen konnten.


  HoRüdHo und Weidmansheil!  

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